SchlagermoveBilder.de Schlagermove 2014 Schlagermove 2013 Schlagermove 2012 Schlagermove 2011Schlagermove 2010 Schlagermove 2009 Schlagermove 2008 Schlagermove 2007 Schlagermove 2006 Schlagermove 2005 Schlagermove 2004 Schlagermove 2003 Schlagermove Videos Best of Schlagermove Schlager Infos & News Geschichte Schlager Tags Links & Friends
http://www.loveparadebilder.de

Echoverleihung oder wie tief kann die Musikindustrie noch sinken

Natürlich ist der Echo der wichtigste Music-Award den es in Deutschland gibt und das größte Branchenspektakel der Musikindustrie hierzulande – trotzdem zeigte sich wieder einmal bei der gestrigen Show, dass sich unsere Musikbranche in einer tiefen Krise befindet; und zwar nicht nur wegen der illegalen Downloads, der CD Brennerei und rückläufiger Verkaufszahlen, sondern weil die präsentierte Musik genau genommen ziemlich mies und unspektakulär ist.

Was man gerne hören und sehen wollte, ist schnell erzählt. Die Beatsteaks rockten trotz eines extrem miesen Soundsystems am Veranstaltungsort nach vorne, die Fantastischen Vier sind selbst nach 15 Jahren immer noch eine der originellsten deutschen Bands.

 


Ansonsten fiel auf, dass mal wieder die wichtigsten internationalen Preisträger nicht da waren. Kein Robbie Williams, kein Eminem und keine Red Hot Chili Peppers, Doppelpreisträger (best Newcomer/best Alternative International Act) Billy Talent durfte zwar seine Preise abholen, aber nicht vorspielen, ansonsten passierts ja auch schon mal schnell, dass der Hit des Jahres in Deutschland mal schnell von Silbermond statt von Shakira kommt, um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen.

Zusammengefasst regierte soundmäßig die ganz große Melancholie bis hin zur Depression, gerade bei den Deutschen Acts: von Rosenstolz bis Tokio Hotel, die überraschenderweise brutal ausgebuht wurden, war es eher gedämpft. Bushido zeigte sich leicht beleidigt im Stil von "eigentlich könnt ihr mich nicht leiden und hättet mich nicht eingeladen", außerdem gabs bei Volksmusik und Schlager wie jedes Jahr Preise für die notorischen Kastelruther Spatzen und Andrea Berg.
Peinlich wurde es zum Schluß mit einem Ehrenpreis fürs Lebenswerk für Yusuf Islam, wohlgemerkt dem Mann, der selber noch bei Unterschriftensammlungen für das Abmurksen von Salman Rushdie mitgemacht hatte und nun als Versöhner zwischen den Kulturen gehuldigt wurde.

Ralf Siegel, seit Jahren hitlos, ausgelacht und verspottet bekam auch einen Lebenswerk Echo – bei der Laudatio von Nicole hatte man das Gefühl er wäre schon lange tot so positiv fiel sie aus. Man war sich außerdem nicht zu blöd, Bono einen Extrapreis für gesellschaftliches Engagement zu verleihen.

Nichts also, was nicht auch schon vor Jahren hätte geschehen können. Auch die Fernsehzuschauer haben das wohl bemerkt, um ein ganzes Drittel auf knapp drei Millionen rutschte die Sehbeteiligung ab, wo auch bei RTL die Alarmglocken klingeln sollten.
Fast hätte man erwartet, dass man aus lauter Verzweiflung den kleinen Eisbären Knut mit einem drolligen Merchandisingsong mit auf die Bühne gezerrt hätte – diese Überraschung fiel aus, es ging also nicht mehr viel.

Die nächste Schlappe wartet schon: jede Wette, daß Preisträger Künstler national Rock/Pop Roger Cicero beim Eurovision Song Contest gnadenlos auf den letzten Plätzen landen wird!!!


...