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Jürgen Marcus Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben

Für mich ist Weihnachten mehr als Glühwein und Geschenke
Jürgen Marcus, Sie haben gerade Ihr erstes Weihnachtsalbum veröffentlicht. Welchen Bezug haben Sie zu Weihnachten?
Ich mag es sehr. Besonders diese Atmosphäre. Hier in Bayern haben wir ja noch das Glück, dass es zu Weihnachten meist schneit. Das ist einfach wunderbar, dann über einen Adventsmarkt zu schlendern oder eine Krippenausstellung anzuschauen. Nur der Stress ums Geschenkekaufen liegt mir nicht besonders.







Singen Sie selber Weihnachtslieder?
Nein, aber ich lege gerne eine gute Weihnachts-CD oder Schallplatte ein – ich habe eine riesige Sammlung.

... in der bisher eine Weihnachts-CD fehlte: Ihre eigene! Warum hat es über 35 Jahre gedauert, bis Sie ein Weihnachtsalbum aufgenommen haben?
Weil es erst jetzt ein Angebot gab, eine solche CD mit großem Orchester aufzunehmen. Ich wollte immer ein Album singen, das man im wörtlichen Sinne ‚alle Jahre wieder' hören kann, das nicht heute "en vogue" ist und in drei Jahren total unmodern oder für das man sich irgendwann schämen muss. "Tausend Lichter, tausend Kerzen" kann man, wenn man will, noch in 20 Jahren hören.

Die Produktion fand im Juni statt. Was für ein Gefühl ist es, mitten im Sommer Weihnachtslieder aufzunehmen?
Das ist schon etwas skurril. Immerhin hatte das Studio etwas Weihnachtsschmuck und eine Kerze aufgestellt, aber Weihnachtsstimmung kam da nicht wirklich auf. Es war eher belustigend, weil es im Juni ja so warm war und immerzu die Fenster aufstanden – die Nachbarn waren ziemlich verwundert, als sie da "Jingle Bells" und "Stille Nacht" hörten. Das Schlimmste aber war das Foto-Shooting. Ich habe am heißesten Tag des Jahres im Juli bei 32 Grad Hitze im Studio gestanden – mit Anzug, Wintermantel und Schal! Und musste so tun, als ob mir furchtbar kalt wäre, damit es zu den Winterbildern passt, die noch in den Hintergrund projiziert wurden. In solchen Momenten liebe ich meinen Beruf ganz besonders! (lacht)

Was gehört an Weihnachten für Sie unbedingt dazu?
Mal abgesehen von Plätzchen und Punsch die Christmette am Heiligen Abend. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, für den Weihnachten mehr ist als Geschenke kaufen, Glühwein trinken und Verwandte besuchen. Die eigentliche Botschaft, "Gott ist Mensch geworden", ist mir sehr wichtig. Leider ist sie heute in den Hintergrund gerückt.

Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Für mich persönlich eigentlich gar nichts. Ich lebe mein Leben so, wie es sich ergibt, und bin damit zufrieden und sehr dankbar! Ansonsten wünsche ich mir ganz besonders Einsicht bei den Mächtigen dieser Welt. In der letzten Zeit muss ich oft an ein Bibelwort denken: "Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um." Diese Einsicht wünsche ich allen, dass sie mit Bedacht ihre Entscheidungen treffen, die unsere Welt sehr verändern können.

"Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" – mit diesem Schlager aus dem Jahre 1972 wird Jürgen Marcus wohl am häufigsten identifiziert. "Es ist doch schön, schon zu Lebzeiten einen Evergreen zu haben", sagte er kürzlich in einem Interview, und fügte hinzu, dass dieses Lied heute noch genauso aktuell sei wie damals. Die 35 Jahre währende musikalische Karriere des am 6. Juni 1948 in Herne geborenen Jürgen Marcus weist allerdings weit mehr Facetten auf. Auf sehr erfolgreiche Jahre folgten auch Phasen des Rückzugs. Jürgen Marcus räumt seiner musikalischen Weiterentwicklung einen höheren Stellenwert ein als dem schnellen kommerziellen Erfolg.

Nachdem Jürgen Marcus als Sänger in verschiedenen Beat-Bands mitgewirkt hatte, erlangte er 1967 als Sieger des European-Festivals in Brüssel erstmals Aufmerksamkeit. Nach weiteren Erfolgen beim Beat-Festival in Recklinghausen wirkte seine Rolle als "Claude" im Musical "Hair" 1969 als Initialzündung. Er wurde entdeckt, und 1970 erschien mit "Nur du", der deutschen Fassung des Welthits "El Condor Pasa", seine erste von Jack White produzierte Single. Es folgten 1971 zwei weitere Produktionen und erste Auftritte in der ZDF-Hitparade, bevor dann mit "Eine neue Liebe ..." der große Durchbruch gelang. Jack White, der damals erfolgreichste deutsche Schlagerkomponist, verhalf Jürgen Marcus in den darauf folgenden Jahren zu Dauererfolgen u. a. mit "Ein Festival der Liebe", "Schmetterlinge können nicht weinen" (jeweils 1973) oder "Ein Lied zieht hinaus in die Welt" (1975). Jürgen Marcus wurde mit zahlreichen Preisen (Goldene Löwen, Goldene Schallplatte, Goldene Europa, Goldene Ottos u.v.m.) ausgezeichnet – darunter auch solche, die etwas außerhalb der Branchenkonvention lagen: Als einziger deutscher Künstler wurde er zusammen mit Prof. Bernard und Claudia Cardinale mit dem Valentino d´ Auro ausgezeichnet, er erhielt vom Papst das Heilige Kreuz von Jerusalem, in Sinai erschien sogar eine Sonderbriefmarke von Jürgen Marcus.

Im Januar 1975 sendete das ZDF eine Personality-Show "Jürgen Marcus: Einer für viele", in der er einmal mehr seine große musikalische Bandbreite zum Ausdruck brachte (was auch für die nachfolgende LP "Premiere" galt). 1976 startete er mit "Chansons pour ceux qui s'aiment" – deutsche Version: "Der Tingler singt für Euch alle" – für Luxemburg beim GRAND PRIX EUROVISION in Den Haag. Bis 1982 hatte Jürgen Marcus 36 Auftritte in der ZDF-Hitparade; noch in der abschließenden Bilanz der 2000 eingestellten Sendung war er der Interpret mit den meisten Nr. 1-Titeln. Von Musikkritikern wurde Jürgen Marcus immer wieder das Attribut "Die Stimme" verliehen – die wohl höchste Auszeichnung, mit der man einen Gesangskünstler bedenken kann. "Der Strahler" lautete eine andere Bezeichnung – wegen des überaus positiven Fluidums bei seinen zahllosen Bühnenauftritten.

Das Jahr 1978 bedeutete eine selbst auferlegte Wende für Jürgen Marcus. Mit dem Song "Davon stirbt man nicht!" und dem Album "Jürgen Marcus" beschritt der Sänger neue Wege hin zu einem bisweilen chansonhaften, musikalisch und lyrisch anspruchsvolleren Schlager. Im Munzinger-Archiv heißt es dazu: Damit deutete er "eine Kursänderung seines Interpretationsprogramms an, die mit ihrem reiferen künstlerischen Ausdruck über das zuvor in erster Linie angesprochene Teenagerpublikum hinausreicht". Die hochgelobte LP enthielt Cover-Versionen von Lucio Battisti, Texte lieferten u. a. Udo Lindenberg und Miriam Frances, selbst Herbert Grönemeyer griff für Jürgen Marcus zur Feder. Mit den Alben "Ein Teil von mir" (1979), "Engel der Nacht" (1981) und "Ich will dich so, wie du bist" (1982), die unter wechselnder Produzentenschaft entstanden, setzte Jürgen Marcus diese Linie fort – ohne seine Schlager-Wurzeln vollends zu kappen. Davon zeugt der pompös-festivalistische Song "Unser Leben", den er wegen seiner christlichen Grundierung auch in Kirchenhäusern vortrug. Große Beachtung fand der Chanson-Titel "Ein Lächeln" – die deutsche Version des von Michel Sardou gesungenen "En chantant". Zu einem Chart-Erfolg wurde "Engel der Nacht", ein von Frank Duval komponiertes Thema für eine Folge der Krimi-Reihe "Derrick". Zu den wohl mutigsten Entscheidungen gehört die Single-Veröffentlichung von "Schlaf' heute hier" im Jahre 1980, einer fast fünf Minuten dauernden, hervorragend interpretierten Ballade von Bob Seeger. Genauso mutig wie überraschend die 1988 beim amerikanischen Label A&M Records entstandene Produktion "Liberation Day", mit der "J. Marcus" nun erstmals auch auf internationalen Pfaden wandelte. Dieses sollte allerdings ein singuläres Ereignis bleiben.

Mit "Schau, was Liebe ändern kann" folgte 1990 ein weiteres, vom (Fach-)Publikum viel beachtetes Stück. Diesen Titel, im Original aus dem Andrew-Lloyd-Webber-Musical "Aspects Of Love", nahm Jürgen Marcus gemeinsam mit dem Orchester der Wiener Staatsoper auf. In der ersten Hälfte der 90er Jahre war Jürgen Marcus vornehmlich als Komponist und Produzent in seinem Tonstudio in München tätig, wo u. a. ein Album für Peggy March entstand. Im "JM Studio" spielte er 1992 auch seine großen Hits aus den 70er Jahren neu ein. Auf dem Höhepunkt des allgemeinen "Schlager-Revivals" landete Jürgen Marcus mit der Ralph-Siegel-Nummer "Mach's gut bis zum nächsten Leben" 1998 auf Platz 1 beim im ZDF gesendeten "Grand Prix des deutschen Schlagers".

Einen vorläufigen Höhepunkt stellt das 2004 veröffentlichte Comeback-Album "Ich glaub' an die Welt" mit den Single-Auskoppelungen "Nochmal mit dir" und "Ich glaub' an die Welt" dar. Als Produzent und Komponist zeichnet Micki Meuser verantwortlich, der schon für DIE ÄRZTE oder INA DETER tätig war und der bereits 1988 den Ausnahme-Titel "Liberation Day" komponierte. Die tiefgründigen Texte schrieben u. a. Musical-Autor Michael Kunze ("Phantom der Oper", "Elisabeth"), Udo-Jürgens-Texter Wolfgang Hofer und Juliane Werding. Auf dieser viel gelobten CD spiegeln sich auch Kontinuitäten und Brüche auf dem bisherigen Weg des Künstlers Jürgen Marcus. Anknüpfend an die vor über 20 Jahren erschienenen Alben und angereichert durch weitere Erfahrungen und Entwicklungen setzt Jürgen Marcus auf Anspruch und liefert den Beweis, dass man auch intelligenten Schlager singen kann.

www.juergenmarcus.de


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