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Reim - Männer sind KriegerNiemand singt unverblümter über den Kampf der Geschlechter. Da ist es nur konsequent, wenn Reim sein neues Studioalbum "Männer sind Krieger" nennt und sich auf dem Cover mit Goldhelm wie ein Gladiator des antiken Rom präsentiert. Auf seinem nunmehr fünften regulären Studioalbum für EMI Electrola lebt der Sänger mit der unverkennbar markigen Stimme und den stahlblauen Augen seine Kämpfernatur nach Lust und Laune aus. Seit seinem Comeback-Album "Wolkenreiter" (2000) hat der Sänger künstlerisch und kommerziell einen geradezu phantastischen Lauf. Die letzten drei Studioalben, das für einen Echo nominierte "Morgenrot" (2002), "Reim" (2003) und das bisherige Meisterwerk "Unverwundbar" (2005), haben hierzulande Gold erzielt und sich entsprechend gut in den Album-Charts platziert. Reim ist wieder eine feste Größe in der deutschen Musikszene und seine Tourneen laufen von Jahr zu Jahr besser. So wird Reim dieses Jahr wieder vor beachtlichen 150.000 Zuschauern Konzerte spielen. Was seine Fangemeinde, die sich inzwischen erstaunlich verjüngt hat, besonders an ihm schätzt, ist seine direkte und offene Art, mit der er sich allen harschen Wechselfällen des Lebens zum Trotz wieder ganz nach oben gekämpft hat. Heute kann Reim mit Stolz behaupten: "Ich bin ein Survivor."
Der Titelsong "Männer sind Krieger", der das Album eröffnet, ist eine Hymne an die klassische Männerrolle, in drastischen Farben überzeichnet, wie dies für Reim typisch ist. Diese Ouvertüre des Albums ist eine in Saft und Kraft stehende Rockballade. Die aktuelle Single "Ich will dich immer noch", ein archetypischer Reim-Hit, zeigt den Sänger in der Rolle eines Mannes, der bei seiner Ehemaligen alte Rechte einfordert. Reim lässt dabei nicht nur musikalisch die Muskeln spielen, sondern macht unmissverständlich klar, dass Schlagfertigkeit nicht nur rein verbaler Natur sein muss. Männliche Muskelspiele der Psychologie finden sich auch in "Du gehörst mir". Dies chauvinistische Hohelied eines männlichen Eroberers birgt aber auch wunderbare Liebeserklärungen wie "jeder Millimeter von dir ist für mich ein Kilometer Glück". Dazu erstrahlt eine Melodie, die mit einem hoch explosiven Refrain aufwartet und den Hörer mit dieser Mischung unablösbar in seinen Bann zieht. Die Nomenklatur möglicher Konstellationen und Aggregatzustände der Liebe schöpft Reim auf seinem neuen Werk nach bestem Wissen und Gewissen aus. Da gibt es in "Ich hab's Dir doch gesagt" den alten Freund, der seiner Ex zu ihrem neuen Beziehungsfiasko aus sicherer Distanz gute Ratschläge erteilt, ohne seine Häme ganz verbergen zu können. Wie schwer es ist, Trennungen zu überwinden, wie stark die Sehnsucht nach einer großen verflossenen Liebe sein kann, davon singt Reim in "Erdbeeren im Schnee", ein unter die Haut gehendes Stück Musik, das auch verdeutlicht, was für ein phantastischer Sänger Reim ist, der ebenso leicht wie leidenschaftlich drei Oktaven hoch stürmen kann. In "Unberechenbar" wiederum ist die emotionale Abhängigkeit so groß, dass sie unterschwellig Eifersucht und Verlustängste auslöst. Noch einen Schritt weiter geht Reim in "Die Einzige". Hier wird zum tonnenschwer schleppenden Bluesrock ein Mann porträtiert, dessen Beziehung eher einem Leidensweg gleicht und dessen aufopfernde Liebe etwas Unterwürfiges hat. Liebe definiert sich bei Reim eben auch immer über Machtverhältnisse. So erscheint "Dieses Lied ist nicht für Dich", einfühlsam an Orgel und Piano begleitet, als stille Offenbarung einer Ohnmacht, die natürlich genau das Gegenteil meint. Die Hochspannung eines möglichen Seitensprungs beschwört Reim indes in "Ich will gar nichts von Dir", ein Titel der tatsächlich allerorten Discoalarm auslösen dürfte. Zwischen der großen Rockballade "Gib mein Herz" um eine schmerzhafte Trennung, die den besten Songs etablierten Rockgrößen an strahlender Pracht in nichts nachsteht, und den brillanten Gitarrenriffs von "Romeo weint", die angenehm an eine Mischung aus Gitarrensound und Disco erinnern, beweist sich Reim einmal mehr als stilistisch vielfältiger Künstler, der ein gutes Gespür entwickelt hat, welches Tempo wann geraten ist. Ist bei "Romeo weint" die Ausgangssituation des Songs die verzehrende Eifersucht, die auch den Freitod nicht ausschließt, Reims Romeo also eher ein verzweifelter Ritter von trauriger Gestalt, so hat sich Reim für das Finale eine ganz besondere Pointe aufgehoben. "König" ist die musikalische Ode an einen gestürzten König, der seine Macht an die Königin abgegeben hat. Zugleich wirkt der hymnische Abschluss mit dem markanten Sprechgesang wie eine Verbeugung vor dem Pop-Genie von Falco, dem Reim schon auf früheren Aufnahmen die Ehre erwiesen hat. Reim, Jahrgang '57, feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Mit "Männer sind Krieger" macht er seinen Anhängern schon vorweg das denkbar schönste Geschenk. Seine musikalischen Gladiatorenkämpfe um Liebe, Lust und Leidenschaft werden in den nächsten Wochen und Monaten die Fans garantiert in Hochstimmung versetzen. Titelliste:
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